Frohes Neues Jahr!
Ich habe eine gute Nachricht für Sie: Auch in 2024 dürfte der Weltuntergang ausfallen. Der menschliche Erfindergeist und seine Organisationsfähigkeit sind so groß, dass wir die großen Herausforderungen unserer Zeit meistern können, vorausgesetzt, Regierungen und Privatunternehmen arbeiten zusammen. Über die Weihnachtsfeiertage habe ich zwei Bücher einer Wirtschaftswissenschaftlerin gelesen, die sich für eine bessere Zusammenarbeit zwischen Regierungen und Unternehmen einsetzt. Ihr Name: Mariana Mazzucato. Ich habe auch das neueste Buch eines ihrer Kontrahenten, Johan Norberg, gelesen und mich mit YouTube-Videos und Artikel von Vordenkern wie Hans Werner Sinn und Gabor Steingart beschäftigt.
Auf der Basis dieser Lektüre, Überlegungen und Gesprächen versuche ich im Folgenden, das Ausmaß der Herausforderungen zu beschreiben und klar zu machen, dass eine Zusammenarbeit zwischen Regierungen und privaten Unternehmen erforderlich ist.
Ein starker Staat (These)
Das Foto oben zeigt das Silvesterfeuerwerk am London Eye. Dieses Feuerwerk zeigt, dass Regierungen, in diesem Fall der Londoner Stadtrat, durch gute Organisation ein Feuerwerkschaos vermeiden und Optimismus und Lust auf die Zukunft vermitteln können.
London ist auch die Heimat von Mariana Mazzucato, Professorin für Innovations–ökonomie und Public Value am University College. Sie ist eine Inspiration und ein Sprachrohr für Wissenschaftler und Praktiker, die die Ansicht vertreten, dass ein starker Staat die Führung übernehmen muss, um die großen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. Denken Sie an die Energiewende. Wir benötigen eine leistungsfähige Infrastruktur für die Energiewende, aber auch für den Verkehr und die Klimaanpassung z.B. in Form von höheren Deichen.
Als leuchtendes Beispiel führt Mazzucato Kennedys Mission an, einen Menschen auf den Mond zu bringen und ihn sicher zur Erde zurückzubringen. Bei dieser Moonshot Mission formulierte die US-Regierung das Ziel, und öffentliche Behörden und private Unternehmen arbeiteten zusammen, um die Mission innerhalb eines Jahrzehnts zu verwirklichen. Mazzucato schlägt dafür folgendes Format vor:
1. Warum? Regierungen formulieren klare Missionen. Zum Beispiel: CO2-Neutralität bis 2050 oder eine leistungsfähige, zukunftsorientierte Infrastruktur – z.B. gemessen in Staukilometern.
2. Was? Sektorübergreifende Zusammenarbeit, um diese Ziele zu erreichen.
3. Wie? Ein Portfolio von Projekten, bei denen öffentliche Einrichtungen und private Unternehmen Bottom-up innovieren.
Scheiternde Staaten (Antithese 1)
Die deutsche Klimapolitik verbietet schrittweise die Nutzung fossiler Energien. Hans Werner Sinn weist darauf hin, dass dies die Stromkosten überproportional erhöht und die Wettbewerbsposition Deutschlands unnötig schwächt. Er nennt dies das grüne Paradoxon. Das Ziel ist es, den Einsatz fossiler Energien zu reduzieren. In der Realität pumpen die Ölkonzerne unvermindert weiter Öl und die deutschen Konkurrenten auf dem Weltmarkt bekommen den Rohstoff zu niedrigeren Preisen. Im Ergebnis schwächt Deutschland seine Industrie und tut effektiv nichts für das Klima…
Mit einseitigen Verboten zeigen die Regierungen wenig Verständnis dafür, wie Innovation funktioniert, und überschätzen ihren Einfluss. Handys haben sich durchgesetzt, ohne dass der Staat Festnetztelefone verbieten musste. Ein weltweites Verbot fossiler Brennstoffe wäre absolut sinnvoll. Die Regierungen könnten mehr tun, um dies zu erreichen.
Was die niederländische Regierung beenden sollte, sind die Steuervergünsti–gungen in Höhe von rund 37,5 Mrd. EUR für umweltverschmutzende Unternehmen, vor allem in Form von Steuerermäßigungen und -befreiungen für die Nutzung fossiler Brennstoffe und CO₂-Emissionen. Diese verzerren die Chancengleichheit für erneuerbare Energien.
Scheiternde Unternehmen (Antithese 2)
Der Business Case für kohlenstoffneutrale Energie ist nicht einfach. Die Produktionskosten für fossile Energien sind um ein Vielfaches niedriger als die für CO2-neutrale Energie. Viele Unternehmen nutzen die Anreize der Regierungen in den frühen Phasen der Technologieentwicklung (TRL 1 – 2 = Technology Readiness Level 1 – 2), da sie aus eigener Kraft die Energiewende nicht schaffen.
Regierungen werden bei der Entwicklung sauberer Energie dringend benötigt. Um es mit den Worten von John Maynard Keynes zu sagen: Es geht nicht darum, ob Regierungen Dinge besser machen als private Unternehmen, sondern darum, dass Regierungen Dinge tun, die sonst überhaupt nicht getan würden.
Mission Economy (Synthese)
Wenn man sich mit der Literatur über die Rolle des Staates im Vergleich zu Privatunternehmen befasst, stellt man fest, dass darin häufig ein ideologischer Standpunkt eingenommen wird, der entweder den Staat oder die Privatunternehmen verherrlicht oder um gekehrt die jeweils andere Seite verpönt. Aber ideologische Diskussionen sind nicht hilfreich. Es geht nicht um Regierung oder Unternehmen, es braucht beide Parteien. Um die Herausforderungen zu meistern, ist Zusammenarbeit erforderlich.
Wir, das Team von Mobilé 4 flow & innovation, unterstützen sowohl Regierungen als auch Unternehmen, die nach praktischen Lösungen suchen, fern jeder ideologischen Diskussion. Wir sind Experten für effektives Projektmanagement und Innovation. Diese Expertise passt zu den Ebenen 2 und 3 im Format von Mariana Mazzucato (siehe oben), wo öffentliche Einrichtungen und private Unternehmen zusammenarbeiten und bottom-up innovieren.
Derzeit arbeiten wir sowohl mit Regierungen als auch mit Unternehmen zusammen, um Herausforderungen wie eine leistungsfähige Infrastruktur und die Energiewende anzugehen. Eines unserer Formate ist der Innovationsdialog, durch den wir dazu beitragen können, die Zusammenarbeit zwischen Regierungen und Unternehmen zu initiieren und zu beschleunigen. Darüber werde ich im Laufe dieses Jahres mehr schreiben.
In diesem Sinne: Auf eine gute Zusammenarbeit im neuen Jahr!
Founder & Managing Director of Mobilé 4 flow & innovation.
Willem de Wit
4. Januar 2024
© copyright 2024 Mobilé 4 flow & innovation